2011: Was sind wir wert?

Im Europäischen Jahr der Freiwilligen setzen sich die Wenkenhofgespräche 2011 mit dem Themenkomplex «Geld, Selbstwert und Arbeit» auseinander und beleuchten verschiedene damit verbundene Aspekte.

Auf der einen Seite wird Erfolg nach wirtschaftlichen Kriterien bemessen und die Lebensplanung auf dieses Ziel ausgerichtet. Auf der anderen Seite drängt es viele Menschen nach einer sinnvollen Tätigkeit ohne Bezahlung, aus der sie Werte schöpfen, die mit Geld nicht aufzuwiegen sind. Diese freiwillige Arbeit nimmt einen immer grösseren Stellenwert ein, ohne die eine Vielzahl von Organisationen und Vereinen ihre Tätigkeiten überhaupt nicht mehr bewältigen könnte. Wird die Freiwilligenarbeit in der Gesellschaft der Zukunft zu einem festen Bestandteil unseres Lebens?

Die Wenkenhofgespräche 2011 nehmen an zwei Abenden verschiedenen Aspekte dieser Entwicklung auf: Am ersten Abend mit einer Diskussion über den Zusammenhang von Geld und Selbstwert und am zweiten Abend über die Funktion und gesellschaftliche Bedeutung der Freiwilligenarbeit.

Donnerstag, 26. Mai 2011

Wie bemisst sich der Wert eines Menschen? In unserer Gesellschaft spielt der Kurzschluss von Geld und Selbstwert eine grosse und dramatische Rolle. Exorbitante Summen für Spielertransfers, Menschenhandel und Billiglöhne sind nur Teilaspekte dieses Themas. Geld haben bedeutet Erfolg und Macht, aber auch Sicherheit und Selbständigkeit. Keines besitzen heisst Abhängigkeit und Verlust der Entscheidungsmöglichkeiten.

Parallel treten andere Werte in unserer Gesellschaft, wie Sozialkompetenz, Vernetzung aber auch das Engagement in der Gemeinschaft in den Vordergrund. Die beiden Wertsysteme prallen immer stärker aufeinander und lassen sich nicht miteinander verschmelzen. Woraus definiert sich der Wert des Menschen? Tatsächlich über das Geld – oder doch nicht? Die Wenkenhofgespräche 2011 möchten diesen Thesen und Gedanken nachgehen und stellen dieses gesellschaftspolitisch relevante Thema deshalb ins Zentrum ihres ersten Abends.

Einführungsreferat von Jörn Klare
«Geld oder Leben?»

Diskussionsteilnehmer

  • Thomas Borer, Unternehmer
  • Jörn Klare, Autor und Journalist
  • Lukas Kundert, Münsterpfarrer und Kirchenratspräsident, Evangelisch-reformierte Kirche Basel-Stadt
  • Judith Stamm, Präsidentin Gemeinnützige Gesellschaft (1998-2007) und des iyv-Forum, beteiligt bei der Lancierung des UNO-Jahres der Freiwilligen 2001

Moderation Patrick Rohr, Journalist/Moderator («Quer», «Arena», SF1)

Link zur Sendung auf Telebasel

Freitag 28. Mai 2011

Freiwilligenarbeit wird zu einem immer wichtigeren gesellschaftspolitischen Thema. Auf der einen Seite macht sie zahlreiche Aktivitäten, wie zum Beispiel im Sport, der Kultur oder im gesellschaftlichen Leben überhaupt erst möglich. Auf der anderen Seite übernimmt sie aber auch Aufgaben, welche durch die Öffentliche Hand oder die Wirtschaft kaum mehr erbracht werden können, etwa im Gesundheits-und Sozialbereich. Die Wenkenhofgespräche loten aus, wo die Chancen und Grenzen der Freiwilligenarbeit bestehen, inwieweit sie öffentliche Funktionen übernehmen kann und soll und wo die Grenze zwischen professioneller, bezahlter und freiwilliger Arbeit liegt.

Einführungsreferat von Felix Rudolf von Rohr
«Gottes Lohn ist eine krisensichere Währung »

Diskussionsteilnehmer:

  • Annemarie Huber-Hotz, Präsidentin Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft
  • Roland Jeanneret, Journalist, ehemaliger Leiter Kommunikation und «Stimme der Glückskette», Kommunikationstrainer und Dozent an der Schweizer Journalistenschule MAZ inLuzern
  • Thomas Kessler, Leiter Kantons-und Stadtentwicklung, Fachstelle Freiwilligenarbeit/Schappo, Kanton Basel-Stadt
  • Felix Rudolf von Rohr. Kommissionsmitglied GGG Benevol in Basel
  • Benedikt Weibel. Ehemaliger SBB Chef und Delegierter des Bundesrates für die EURO 2008, Professor an der Universität Bern und Autor («Von der Schublade ins Hirn»)

Moderation Patrick Rohr, Journalist/Moderator («Quer», «Arena», SF1)

Rahmenprogramm

Markt der Vereine  
Samstag 7. Mai, 10–16 Uhr, Gemeindehaus Riehen Vereine präsentieren sich und ihre Aktivitäten dem Publikum. Die Besucher erhalten einen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten der verschiedenen Freiwilligenorganisationen in Riehen.  

Literaturhaus Basel – Lesung «Was bin ich wert?»  
Donnerstag, 26. Mai, 15 Uhr
Der Preis für eine junge Frau liegt in Albanien bei 1'000 Franken. Ein Baby ist in Indien für 18 Franken zu haben, eine Braut kostet in Kenia fünf Kühe, während es im Sudan 30 Rinder und eine Kalaschnikow sind. Für den Kopf von Osama Bin Laden würden 25 Millionen Dollar bezahlt, während in der Schweiz ein Lebensjahr in Gesundheit gut 50'000 Schweizer Franken wert sein soll.
Heisst es nicht immer: Das Leben ist unbezahlbar?
Tatsächlich kommt es nur auf die Perspektive und die Methode der Berechnung an.
Jörn Klare wollte es genau wissen. Er begab sich auf eine sehr persönliche Recherchereise ins bizarre Reich der Menschenwert-Berechner, um seinen Preis, seinen Wert auf Euro und Cent genau zu erfahren. Am Ende einer Reihe bisweilen absurder Erfahrungen hat er seine Zahl bekommen und manch bittere Erkenntnis gewonnen.
Literaturhaus Basel, Barfüssergasse 3, Tel. 061 261 29 50 info@literaturhaus-basel.ch  

Verleihung 25. «schappo» Preis  
Mittwoch, 22. Juni
Preisträger, Zeit und Ort werden später bekanntgegeben.
Die Förderung von Freiwilligenarbeit und Engagement im Alltag sind zentrale Aufgaben unserer Gesellschaft. Aus diesem Grund zeichnet der Kanton Basel-Stadt drei Mal im Jahr anerkennenswerte Initiativen mit dem «schappo» Preis aus.  

Anerkennungs-Fest für die Freiwilligenarbeit  
Donnerstag, 22. September, 19 Uhr
Reithalle im Wenkenhof, Bettingerstrasse 121
Eine Veranstaltung für Mitglieder der Vereine und Institutionen der Freiwilligenarbeit mit einem unterhaltsamen Musik-und Kabarettprogramm.
Eintritt nur mit Einladungskarten.
Info: 061 641 40 70, www.riehen.ch  

Europäische Freiwilligenuniversität (EFU) an der Universität Basel «Freiwilligenarbeit zwischen Freiheit und Professionalisierung»  
Mittwoch, 31. August bis Samstag 3. September
Die EFU 2011 in Basel versteht sich als ein nationale Plattform, auf welcher sich Vertreter der internationale Forschungsgemeinschaft im Bereich der Freiwilligenforschung und inländischer Praxisorganisationen (NGOs, Kirchen, Sportverbände) begegnen.  
Programm:
Einladungsmeeting für Referenten, Organisatoren, Arbeitgeber und Politiker der Region    
Mittwoch, 31. August  
Wissenschaftliches Symposium. Austausch zwischen Vertretern der Praxis und der Wissenschaft  
Donnerstag, 1. und Freitag, 2. September  
Tag der Freiwilligen aus den Kantonen BS, BL, SO und AG  
Samstag, 3. September